Komplizierte Währungssysteme

Heutzutage ist es so einfach, eine alltägliche Transaktion zu berechnen. Jedes Land hat eine nationale Währung mit unterschiedlichen Namen, aber im Grunde denselben Einheiten und eventuell einer Unterteilung, wie etwa ein Penny für ein Pfund oder ein Cent für einen Dollar, normalerweise 1/100. Aber damals war das Währungssystem viel komplizierter als eine einfache Division durch 100.

Wenn Sie beispielsweise einen Dollar und 39 Cent bezahlen müssen, wissen Sie, dass Sie 5 Vierteldollarmünzen weitergeben und einen Cent und einen Zehncentstück zurückbekommen. Oder Sie geben zwei Dollarmünzen weiter und erhalten eine halbe Münze, zwei Fünfcentstücke und einen Cent …

Die Griechen hatten ein viel komplizierteres System. Die Währung war ein Talant – eine Gewichtseinheit von etwa 26–28 Kilogramm …

Ancient Greek Coins

Normalerweise gibt es keine Münzen dieser Art … aber wenn man etwas kaufte, verwendete man die Unterteilung. Ein Talant entsprach 60 „Minen“ und jede Mine 100 Drachmen. Die Drachme war eine Münze von etwa 4,5 Gramm, nach normalen Maßstäben. Und sie war auch in 6 Obolen oder 3 Halbobolen oder 2 Drittelobolen unterteilt. Und natürlich war die Silberdrachme nicht gleich der Golddrachme. Kompliziert? Nicht wie in der Römerzeit …

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Die Römer verwendeten ein Silber-Gold-Verhältnis. Ein Aureus entsprach 1/72 des Gewichts der Standard-Geldmaßeinheit „Livra“ – oder Pfund.

Er entsprach 25 Denaren, geprägt in Silber. Natürlich wurden halbe Denare und halbe Aureii geprägt.

Ein Denar entsprach 4 Kupfersesterzen und ein Sesterz 2 Dupondius oder 4 Assen. Die Asse und die Dupondius waren gleich groß, aber auf den Dupondius trug der Kaiser eine Strahlenkrone und keine Lorbeerkränze. Ein As war außerdem in 2 Halbe oder 4 Quadrane unterteilt. Also ein Aureus = 25 Denare = 100 Sesterzen = 200 Dupondius = 800 Halbe = 1600 Quadrane. Einfach? Versuchen Sie auszurechnen, wie viele Aureus Sie haben, wenn Sie 47 Kupferass besitzen …

Im mittelalterlichen Frankreich war die wertvollste Münze der „Gold-Louis“ – der Louis d'or. Er war aus Gold und hatte einige Hälften oder Doppel-Louis … er war in 4 Ecu unterteilt, in Silber geprägt und jeder Ecu entsprach 6 Livres aus Silber. Ein Livre entsprach 20 Sols und jeder Sol entsprach 12 Denier. Er entsprach aber auch 4 Liard, also betrug das Verhältnis Liard:Denier 1:3.

Oder einfacher

1 Louisd'or = 4 ECU = 24 Livres = 480 Sols = 1920 Liards = 5760 Denier.

Kein Problem, aber nur, wenn Sie nicht den ganzen Tag mit Münzen arbeiten und das Wechselgeld herausgeben müssen…

In Großbritannien war das System im Grunde dasselbe. Ein Pfund entsprach 20 Schilling, jeder Schilling 12 Pence und jeder Pence 3 Farthing. Ein Pfund entspricht also 240 Pence oder 720 Farthings …

Russia

Russland hatte ein ähnliches Problem. Ein Rubel wurde aus Silber hergestellt. Er war 2 Poltinik („Hälfte“) wert, jeder Poltinik war 1 Polupoltinic („Hälfte der Hälfte“) wert. Ein Poltinic waren 5 Griwna. Eine Griwna waren 3 Altin und eine Kopeke und jede Kopeke waren 2 Denghi („Geld“) oder 4 Poluschkas.

Peter der Große erkannte, dass das System viel zu kompliziert war und beschloss, Rubel und Kopeken als neue Einheiten einzuführen, im Verhältnis 1:100. Ein Poltinik war also 50 Kopeken wert, ein Polupoltinik 25, eine Griwna 10, ein Altin 3, ein Denghi ½ und eine Poluschka ¼ Kopeken.

Indem man den Namen einer Münze durch eine Zahl ersetzte, wurde alles einfacher und bald übernahm jedes Land der Welt das Unterteilungssystem.

Stefan Wassilita